Welpe unterm Weihnachtsbaum?

Die Anschaffung eines Hundes muss gründlich überlegt sein

Drum prüfe, wer sich ewig bindet – ein weiser Spruch, der in zwischenmenschlichen Beziehungen hoch im Kurs steht. Doch auch bei der Entscheidung Pro und Kontra Haustier sollte er Anwendung finden: Zwar dauert die Beziehung zu Hund, Katze oder Sittich keine Ewigkeit, doch gilt es aus Verantwortung für ein Lebewesen vor der Anschaffung genau zu prüfen, ob man dessen Bedürfnissen auch auf lange Sicht gerecht werden kann. „Tiere, besonders ein Hund. stehen auf den Weihnachtswunschzetteln vieler Kinder. Ein Tier bringt aber viele Verpflichtungen und eine gewisse Abhängigkeit mit sich und kostet Zeit und Geld. Darum darf die Anschaffung nie einem spontanen Wunsch folgen und muss sehr gut überlegt sein“, rät Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.

Um allen, die überlegen, ein Tier anzuschaffen, eine kleine Hilfe zu geben, hat die Bundestierärztekammer hier einige „Gewissensfragen“ formuliert:

 

1.        Wenn ein Hund verschenkt werden soll: Freut sich der Beschenkte dauerhaft über die „tierische“ Gabe? Ist der Wunsch – besonders bei Kindern – ernsthaft und nachhaltig oder nur eine spontane Idee?

2.         Tiere sind nicht überall willkommen: Erlaubt der Vermieter die Tierhaltung?Hunde sind in Mietwohnungen meist genehmigungspflichtig, bei Katzen dulden viele Vermieter keine Katzennetze auf dem Balkon; Kleinsäuger und Vögel dürfen allerdings nicht verboten werden!

3.         Ein Haustier kostet Geld: Kann der Unterhalt für ein Haustier, besonders einen Hund, aufgebracht werden? Die Kosten für Futter, Tierarzt, Hundesteuer, Pflege etc. sind viel höher als die einmaligen Anschaffungskosten für ein Tier, das muss angesichts der jeweiligen finanziellen Verhältnisse gut überlegt sein.

4.        Ist genügend Zeit vorhanden, um sich um das Tier zu kümmern? Hunde brauchen je nach Rasse viel Auslauf und Beschäftigung und leiden, wenn sie täglich lange Zeit alleine bleiben müssen.

5.         Ist die Betreuung auch im Urlaub oder bei Krankheit des Besitzers gewährleistet? Auch Tierhalter wollen verreisen und können den Hund nicht an jedes Ferienziel mitnehmen. Das muss genauso bedacht und organisiert werden wie die Betreuung während einer (unter Umständen) länger andauernden Krankheit.

6.        Ein Hund braucht Raum: Ist genügend Platz vorhanden, um ein Tier artgerecht unterzubringen? Zwar sind große Hunde in der Wohnung und bei genügend Auslauf nicht lebhafter als kleine, doch muss auch bedacht werden, dass sie im Krankheitsfall oder im Alter häufig keine Treppen steigen können und zum Tragen zu schwer sein könnten.

7.        Veränderungen bedenken: Ändern sich die Lebensumstände

           in nächster Zeit?

Bevorstehende Umzüge, Wechsel des Arbeitsplatzes etc. müssen immer bedacht werden. Wer z. B. gerade auf Arbeitssuche ist, sollte sich nicht unbedingt einen Hund anschaffen.

8.         Haarige Probleme: Leidet jemand in der Familie an einer

           Tierhaar-Allergie?

9.       Ist die ganze Familie mit dem tierischen Zuwachs einverstanden? Das gilt besonders für die weiblichen Familienmitglieder, an denen die Pflege oft hängen bleibt. Auch hat es wenig Sinn, einen Hund anzuschaffen, wenn der von einem Familienmitglied rigoros abgelehnt wird.

10.      Im Notfall: Gibt es jemanden, der das Tier übernehmen kann, wenn es trotz aller Bemühungen Probleme gibt?